Unter Tage im Sauerland – Besucherbergwerk Ramsbeck

Außensicht Sauerländer Besucherbergwerk in Ramsbeck Deutschland

Wir waren mal wieder in unserer Heimat Nordrhein-Westfalen unterwegs. Im schönen Sauerland erwartet dich ein einzigartiger Blick unter Tage. Im Sauerländer Besucherbergwerk Ramsbeck fährst du – genau so wie damals die Kumpels – mit der Bahn in den Bergbau ein.

An einem schönen Sonntag im Frühjahr waren wir bei Freunden zum Grillen im Sauerland eingeladen. Was liegt da näher als diesen Besuch (immerhin ca. 90 Minuten Fahrtzeit von uns zu Hause) mit einem tollen Ausflug im Besucherbergwerk Ramsbeck zu verbinden?

Das Besucherbergwerk Ramsbeck kannten wir bereits aus der Vergangenheit. Bei unserem ersten Besuch vor einigen Jahren waren wir bereits begeistert und nahmen uns vor nochmal wieder zu kommen. Übrigens gehört das Bergwerk zu den Attraktionen der RUHR.TOPCARD in diesem Jahr.

Glück auf

Nach dem Kauf des Tickets wird dir mitgeteilt, in welcher Gruppe du aufgerufen wirst und wie lange es ungefähr noch dauern wird. In der Wartezeit kannst du dich bereits in der Ausstellung des Bergbau-Museum umsehen.

Wir warteten ungefähr 15 Minuten. Vor der Einfahrt in den Berg wirst du noch mit einem Helm und einem Blaumann ausgestattet.

Mit Blaumann und Helm im Besucherbergwerk Ramsbeck Deutschland

Natürlich mussten wir ein schnelles Selfie machen 😉

Mit der Ausrüstung durften wir dann in der Bergbahn Platz nehmen. An diesem Tag war die Gruppe mit ca. 40-50 Personen extrem groß und das Boarding dauerte entsprechend lange. Neuerdings wird von jedem Wagon noch ein Foto gemacht, das du im Anschluss käuflich erwerben kannst.

Nachdem alle Fotos im Kasten waren, fuhr die Bahn mit einem Rucken an. Es quietschte und schaukelte schon ordentlich. Ungefähr 1,5 Kilometer fährt die Bahn in den Berg hinein. Am „Bahnhof“ im Berg stehst du ganze 300 Meter unter Tage.

Ein paar Infos

Unser Tourguide gab uns einen kurzen Überblick über das Bergwerk. Im Jahr 1974 wurde das Bergwerk bereits stillgelegt. Abgebaut wurden Erz, Blei, Zink und etwas Silber. Die Zeche war in den siebziger Jahre nicht mehr rentabel, da der Anteil vom Erz nur ca. 5 Prozent beträgt.

Damit du einen Eindruck vom Umfang des Bergbaus bekommst, hier ein paar Fakten:

Es gibt 7 Sohlen, die jeweils 60 Meter auseinander liegen. Die Förderscheiben befinden sich in Ramsbeck nicht wie üblicherweise über Tage sondern in einem Blindschacht, der 40 Meter unter der Erde liegt. Insgesamt sprechen wir über ein Streckennetz von ca. 250 Kilometer Länge.

Heute liegt der größte Teil davon unter Wasser. Der heutige Wasserzulauf pro Minute beträgt sagenhafte 2.000 Liter!

Das mögliche Fördermaxium pro Tag betrug 2.000 Tonnen Gestein.

Wir machten an unterschiedlichen Stationen unter Tage halt und unser Tourguide versorgte uns mit allen nötigen Infos. Aufgrund der Gruppengröße war die Führung für den Guide sicherlich nicht ganz einfach. Er meisterte seine Sache aber sehr gut und schaffte es immer insbesondere den Kids ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

Die Inbetriebnahme eines Bohrers für die erforderlichen Sprengladungen war sehr beeindruckend. Ganz schön laut! Damals wurde der Arbeitsschutz noch nicht besonders groß geschrieben und Gehörschutz war Mangelware.

Nach gut einer Stunde ging es für uns alle mit der Bahn zurück an die Erdoberfläche.

Fazit

Uns gefiel der zweite Besuch mindestens genauso gut wie der Erste! Ein wirklich unterhaltsamer und informativer Nachmittag.

Wir können ein Besuch im Besucherbergwerk Ramsbeck für Groß und Klein empfehlen!

Im Ruhrgebiet gibt es natürlich ebenfalls viel in Sachen Bergbau zu entdecken. Wir besuchten zuletzt die Zeche Zollern in Dortmund.

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