Die Königsschlösser in Bayern – Lohnt es sich?

Schloss Neuschwanstein in seiner vollen Pracht in Füssen

Was darf bei einem Besuch in Bayern auf keinen Fall fehlen? Eine Besichtigung der Königsschlösser! Worauf du dabei achten solltest und ob es sich lohnt, erfährst du in diesem Artikel.

Die beiden Königsschlösser „Schloss Neuschwanstein“ und „Schloss Hohenschwangau“ liegen in direkter Nähe zu der Stadt Füssen.

Wir befanden uns an diesem Tag auf der Reise von Oberammergau nach Oberstaufen. Was liegt da näher als den Königsschlössern einen Besuch abzustatten?

Zuletzt besuchte ich als Kind mit meinen Eltern zusammen das Schloss Neuschwanstein. Die Erinnerungen daran waren nur noch wage vorhanden. Stephan kannte die Schlösser bisher noch gar nicht. Also stand unser Entschluss schnell fest: Auf ins Touristen-Chaos an den Königsschlössern 😉

Im Hotel in Oberammergau wies man uns darauf hin, dass wir mit Menschenmassen an den Schlössern zu rechnen hätten. Früh morgens machten wir uns daher schon auf den Weg.

Für stolze 6€ durften wir unser Auto auf dem Parkplatz Nummer 4 abstellen. Von dort aus liefen wir ein paar Minuten zum zentralen Ticket Center. Wichtig zu wissen: Tickets gibt es ausschließlich in diesem Center! An den Schlössern bekommst du keine Tickets!

Wegweiser zum Ticket Center bei den Königsschlössern

Im Ticket Center steppte bereits der Bär. Trotzdem kamen wir relativ schnell dran. Wir erkundigten uns nach den nächstmöglichen Führungen im Schloss Hohenschwangau und Schloss Neuschwanstein. Das Schloss Hohenschwangau war bereits vor dem Ticketkauf mein Favourit. Die Zeitspots für das Schloss Hohenschwangau passten auch in unseren Zeitplan. Das Schloss Neuschwanstein ist deutlich beliebter und die Wartezeiten sind entsprechend länger!

Schloss Hohenschwangau

Der Weg hinauf zum Schloss Hohenschwangau war kurzweilig und einfach zu begehen. Wir trafen bereits eine halbe Stunde vor Beginn unserer Tour am Schloss ein und setzten uns auf eine Bank in dem schönen Garten.

Du kommst erst durch die Drehkreuze vor dem Eingang des Schlosses, wenn deine Tour Nummer (siehe Eintrittskarte) auf der Anzeigetafel erscheint. Immer wieder versuchten andere Besucher vorher durch das Drehkreuz zu kommen – natürlich erfolglos 😉

Wie wir schon erwartet haben, waren die Führungen extrem gut besucht und wir wurden von Raum zu Raum gelotst (oder eher geschoben). Unser Tourguide führte trotz der ganzen Hektik sehr gut durch das Schloss Hohenschwangau. Er gab uns viele Hintergrundinformationen zum Schloss und zu den vielen Gegenständen in den einzelnen Räumen. Alle Fragen konnte er souverän beantworten.

Was uns besonders in Erinnerung blieb, war das Schlafzimmer von König Ludwig II. Während der Errichtung seines eigenen Schlosses (Schloss Neuschwanstein) residierte er auf Schloss Hohenschwangau. Er ließ keine baulichen Veränderungen vornehmen, bis auf sein Schlafzimmer. Dort ließ er eine Felsengruppe einbauen, über die ein Wasserfall plätscherte. Zudem ließ er an der Decke einen Himmel mit beleuchteten Sternen anbringen.

Seit 1923 gehört das Schloss dem Wittelsbacher Ausgleichsfonds und steht der Öffentlichkeit als Museum zu Verfügung.

Schloss Neuschwanstein

Nach der Führung auf dem Schloss Hohenschwangau machten wir uns auf den steilen Weg zum Schloss Neuschwanstein. Dieses wollten wir von außen bewundern und fotografieren.

Selbstverständlich liefen wir zu Fuß zum Schloss hoch. Du hast die Möglichkeit dich per Kutsche fahren zu lassen, aber beim Anblick der armen Pferde blutet mir das Herz.

Durchfahrt Verboten Schild außer für Kutschen und Fahrräder beim Schloss Neuschwanstein in Bayern in Deutschland

Im Jahr 1869 ließ König Ludwig II. auf der Burgruine Hohenschwangau das Schloss Neuschwanstein bauen. Durch ständige Planänderungen und finanzielle Knappheit wurde das Schloss bis zum Tod von König Ludwig II. im Jahr 1886 nie fertig gestellt.

Das berühmte Märchenschloss Schloss Neuschwanstein zählt jährlich rund 1,5 Mio. Besucher aus aller Welt. Damit ist es eines der wenigen Schlösser in Deutschland, die sich ihre Erhaltungskosten selbst verdienen.

Bei der Führung durch das Schloss werden dir nur eine Handvoll Räume gezeigt. Insgesamt wurden nämlich damals nur 15 der insgesamt 200 Zimmer vollendet und eingerichtet.

Marienbrücke

Vorab erkundigten wir uns über den besten Blick auf das Schloss. Wir erfuhren, dass wir über die Marienbrücke gehen sollten und dahinter führen verschiedene Wege einen Berg hinauf. Du musst erst den Berg erklimmen (es ist ziemlich steil und du musst etwas über Steine und Wurzeln klettern) und dich dann links halten. Dort kommst du dann automatisch zum Aussichtspunkt.

Weg durch den Wald zum Aussichtspunkt auf Schloss Neuschwanstein

Die größte Herausforderung für mich persönlich war allerdings die Überquerung der Marienbrücke. Uns bot sich folgendes Bild:

Marienbrücke voller Touris an einem normalen Wochentag

Unweigerlich stellten sich mir mehrere Fragen: Wie sollten wir uns an den Leuten vorbeischieben? Wie könnten wir selbst ein gutes Foto schießen? Für wie viele Personen ist die Brücke ausgelegt?

Erschwerend kam noch hinzu, dass ganz kurz nach uns ein Reisebus mit asiatischen Touristen ankam und diese ganzen Menschen ebenfalls auf die schon gut gefüllte Brücke strömten.

Irgendwie schafften wir es über die Brücke – allerdings ohne Foto 😉

Am Aussichtspunkt nach der Kraxelei durch den Wald bot sich uns eine mega Sicht auf das Schloss Neuschwanstein.

Blick auf Schloss Neuschwanstein vom Aussichtspunkt im Wald aus

Ich finde es schaut wirklich aus wie ein Märchenschloss aus einem Disney Film 🙂 Die tolle Landschaft tut ihr übriges zum romantischen Aussehen.

Auf dem Weg zurück zum Parkplatz besuchten wir noch den Vorhof von Schloss Neuschwanstein. Hier tummelten sich unzählige Touristen aus den unterschiedlichsten Ländern dieser Erde. Eigentlich auch irgendwie schön zu sehen, dass Deutschland international interessante Sehenswürdigkeiten zu bieten hat.

Alpsee

Zurück am Parkplatz beschlossen wir noch etwas Zeit am schönen Alpsee zu verbringen. Leider waren gerade alle Ruder- und Tretboote unterwegs und auf die Wartezeit hatten wir keine Lust.

So setzten wir uns an Ufer, genossen die Umgebung und beobachteten die Enten. Wer Lust hat ins Wasser zu springen, kann ins Alpseebad am Südufer des Sees gehen.

Blick von oben auf das Schloss Hohenschwangau und den Alpsee

Fazit

Uns gefiel der Besuch der Königsschlösser sehr gut. Auf den Massentourismus waren wir vorbereitet und entsprechend eingestellt. Wer einen romantischen und ruhigen Besuch erwartet, wird sicherlich enttäuscht. Um noch mehr über die Geschichte der Schlösser zu erfahren, können wir eine Führung in jedem Fall empfehlen.

Unsere genaue Route entlang der Deutschen Alpenstraße findest du in unseren folgenden Blogbeiträgen.

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