Erlebnisreiche Wanderung vom Cova Krater ins Paul Tal auf Santo Antao

Im Cova Krater auf Santo Antao Kapverden

Du bist auf der Wanderinsel Santo Antao und hast Lust den Cova Krater hautnah zu erleben? Wir zeigen dir eine coole Wanderung durch den Cova Krater und weiter durch’s Paul Tal bis zur Einkehr für einen leckeren Lunch.

Los ging es am frühen Vormittag. Wir fuhren von unserer Unterkunft im Küstenort Paul de Mar etwa eine Stunde über die alte Passstraße bis zum Einstieg in den Cova Krater.

An diesem Morgen lag alles im Nebel und der Wind pfiff uns um die Ohren. Natürlich hielt uns das nicht von der Wanderung ab 🙂

Mein Motto dabei: Wer friert, bewegt sich nicht schnell genug 😛

Fleißige Bauern im Cova Krater auf Santo Antao Kapverden

Die Bauern waren um diese Zeit natürlich auch schon fleißig und bestellten ihre Felder. Oder sie trieben ihr Vieh auf andere Weideplätze. Einer von ihnen kam uns mit seiner Kuh entgegen. Es war nicht genau erkennbar wer genau jetzt mit wem spazieren ging 🙂

Bauer mit Kuh im Cova Krater auf Santo Antao Kapverden

Der Abstieg war easy und der Weg sehr gut befestigt. Wir liefen außen an den Feldern vorbei und sozusagen am anderen Ende des Kraters wieder bergauf.

Der Nebel wurde immer dichter und dichter. Ganz oben fegte der Wind den Nebel vom Paul Tal in Richtung Krater. Bei klarem Wetter hast du dort eine mega Aussicht auf das gesamte Paul Tal.

Abstieg ins Paul Tal

Im Prinzip liefen wir erstmal in die Nebelwand hinein. Kurze Zeit später wanderten wir „unter“ dem Nebel weiter. Aufgrund der Feuchtigkeit in der Luft war es stellenweise ziemlich glatt. Dennoch kamen Stephan und ich zügig voran. Wir einigten uns mit der Gruppe darauf, dass wir vorerst in unserem eigenen Tempo weiterlaufen würden und unten auf die anderen Personen warten würden.

Auf dem Trail war kaum etwas los. Ab und an wurden wir von kleineren Gruppen überholt. Während des zweistündigen Abstiegs kam uns nur eine einzige Person entgegen.

Kühe im Paul Tal auf Santo Antao Kapverden

Im Paul Tal wird auf eingerichteten Terrassen alles mögliche angebaut. Hin und wieder begegneten uns Nutztiere, die zum Grasen angebunden worden waren.

Je tiefer wir ins Tal vordrangen, desto mehr gab der Nebel die Sicht auf die grandiose Landschaft frei.

Noch ein Stück weiter unten nutzten ein paar Einheimische die einmalige Lage an dem Wanderweg und boten Kaffee, Kuchen und weitere Leckereien an.

Kaffee und Kuchen von Einheimischen im Paul Tal auf Santo Antao Kapverden

Am Ende des Wanderweges warteten wir erstmal auf die anderen Teilnehmer unserer Gruppe. Es setzte leichter Nieselregen ein. Wir konnten uns aber unterstellen und wurden daher nicht allzu nass.

Wandmalerei im Paul Tal auf Santo Antao Kapverden

Das nun feuchte Kopfsteinpflaster war ziemlich tückisch! Auf dem kurzen Stück Richtung Lunch-Break kamen wir alle deutlich langsamer voran als zuvor auf dem Wanderweg, der wesentlich steiler war.

Wir spazierten durch das kleine Dorf bis zur Bar „O Curral Actual“.

Diese kleine Bar wird von einer Deutschen betrieben und bietet allerlei Köstlichkeiten an. Als Appetizer gab es leckeren selbstgemachten Käse und frisches Brot. Als Hauptgang bekamen wir verschiedenes Gemüse, Linseneintopf, Fisch und Beilagen aufgetischt. Für Dessert hatten wir eigentlich gar keinen Platz mehr, dennoch gab es einen erfrischenden Obstsalat.

Nach dem Essen hast du die Möglichkeit einige der selbstproduzierten Kräuter, Saucen und Piri-Piri zu erwerben.

Grogue-Probe

Damit wir auch alles schön verdauen konnten, stand noch eine kleine Grogue-Probe auf dem Tagesprogramm. Da die für den Grogue erforderliche Pflanze – das Zuckerrohr – auf Santo Antao optimale Bedingungen zum Wachsen findet, hat die Schnapsbrennerei hier eine lange Tradition.

Um an den Saft des Zuckerrohrs zu gelangen, muss dieses gepresst werden. Damals wurde die Presse von zwei Ochsen angetrieben, die sich den ganzen Tag im Kreis bewegten.

alte Zuckerrohrpresse auf Santo Antao Kapverden

Heute werden die Pressen in der Regel von Benzinmotoren angetrieben. Der braune Saft des Zuckerrohrs kommt zur Fermentation in große Gärbehälter. Dem Saft wird noch eine Hefe zugesetzt und schon beginnt die Umwandlung von Zucker zu Alkohol. Der Gärungsprozess dauert in der Regel vier bis sechs Wochen. Anschließend beginnt die Destillation.

Die Grogue-Probe ergab für uns persönlich, dass es uns überhaupt gar nicht schmeckt 😛

Mittlerweile war es später Nachmittag. Weiter ging unsere Fahrt mit dem Bus zurück an die Küste. Dort erkundeten wir zwei kleine Fischerdörfer.

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