Kap der guten Hoffnung & Chapman’s Peak Drive

Chapman's Peak Drive

Der zwölfte Tag unserer Südafrika Reise führte uns über die Kap-Halbinsel zum Kap der guten Hoffnung, weiter zum Chapman’s Peak Drive und abends zu einem afrikanischen 14-Gänge Menü.

Bevor es an diesem Tag zum Kap der guten Hoffnung ging, weckte uns erstmal unsanft ein wilder Orkan. Wie schon an den Tagen zuvor, wütete dieser die ganze Nacht. Beim Blick auf die Homepage des Table Mountain bekamen wir, wie schon vermutet, die Info, dass die Cable Car außer Betrieb sei.

Also stärkten wir uns erstmal entspannt mit einem leckeren Frühstück im Derwent House. Stephan und ich tüftelten eine Tour um die Kaphalbinsel aus, während unsere bestellten warmen Speisen in der Küche zubereitet wurden.

Wir suchten uns nur die einzelnen Orte heraus, in denen wir anhalten wollten. Genauer planen wollten wir nicht, sondern uns einfach treiben lassen und das machen, auf was wir spontan Lust haben. Für alle Fälle packten wir unsere Wanderschuhe und einen leichten Pulli ins Auto. Schon konnte es losgehen.

Muizenberg

Den ersten Stopp legten wir in Muizenberg ein. Dies ist ein Vorort von Kapstadt und liegt an der wunderschönen False Bay, am Anfang der Kap-Halbinsel. Der 32 Kilometer lange Strand lädt zu ausgiebigen Spaziergängen ein. An diesem Tag mit Wind in Orkanstärke machte dies allerdings weniger Freude 😉

Wir liefen zum Strand und versuchten uns nicht von dem herumfliegenden Sand aufhalten zu lassen. Denn schließlich mussten wenigstens die berühmten bunten Badehäuschen auf ein Foto gebannt werden. Außer uns trieben sich um diese Zeit und bei diesem Wind nicht viele Leute herum.

Bunte Badehäuser in Muizenberg

Bunte Badehäuser in Muizenberg

St. James Beach

Der zweite Stopp führte uns zum St. James Beach. Auch hier gibt es schöne bunte Badehäuschen. Deutlich mehr Leute genossen die Sonnenstrahlen. Die Bucht empfanden wir als recht windgeschützt. Dies erklärte dann auch die größere Menschenansammlung . Eine Gruppe von Kindergartenkindern hatte wohl Wandertag und verbrachte den Tag am Strand. Wir schauten dem Trubel etwas zu und fotografierten die Häuschen. Übrigens: Sanitäranlagen gibt es hier auch. Praktisch! Direkt mal genutzt.

Bunte Badehäuser am St. James Beach

Kalk Bay

Der Hafen von Kalk Bay war unser dritter Stopp des Tages. Das Auto abgestellt und ab an den Hafen gegangen, um die Gegend zu erkunden. Wie wir feststellten, hätten wir auch direkt dort parken können. Aber gut – ein paar Minuten laufen schadet nicht 😉

Im Hafenbecken tummelten sich zwei Robben. Wir schauten ihnen eine Weile beim herumtoben zu. Etwas später trudelten die ersten Fischerboote mit ihrem Fang im Hafen ein. Die Fische wurden schnell entladen und weggefahren. Wir sahen mehrere Bistros, die zur Mittagszeit frische „Fish and Chips“ anbieten. Schade, dass wir noch satt vom Frühstück waren.

Hafen von Kalk Bay

Gemütlich spazierten wir zu unserem Auto zurück und fuhren rund 10 Kilometer weiter.

Simon’s Town

Stephan war nicht so euphorisch wie ich, von meinem Vorschlag nach Simon’s Town zu fahren. Ich konnte ihn jedoch überreden und er begleitete mich zu weiteren Pinguinen 🙂

Die andere Pinguinkolonie lebt in Betty’s Bay. Unseren Bericht dazu könnt ihr hier nachlesen.

Wir folgten den Pinguin-Schildern und merkten bereits auf der Zufahrtsstraße ein deutlich erhöhtes Verkehrsaufkommen. Auf dem Parkplatz erwartete uns dann ein großes Chaos. Gerade noch so konnten wir einen der letzten Parkplätze ergattern und liefen im Spießrutenlauf um Fußgänger, Reisebusse, Autos und Verkäufer zum Eingang des Parks am Boulders Beach.

Am Eingang stellten wir uns in die Schlange und zeigten an der Kasse dann unsere Wild Card vor. Samt Reisepass wurde sie erstmal in ein Nebengebäude mitgenommen.

„Die Karte muss erstmal geprüft werden.“

Aha – komisch – bisher war uns das noch nie passiert. Aber ok, einige Minuten später wurde die Karte scheinbar für gut befunden und samt Pass zurückgebracht. Wir durften eintreten.

Ein Stück den Holzsteg entlang – und da waren sie wieder: die süßen kleinen Frackmänner!

Ich fotografierte ein paar von ihnen und konnte wirklich tolle Fotos machen. Je mehr Menschen jedoch in den Park hineindrängelten, desto unangenehmer wurde es. Ständig wurde ich angeschubst und fast überrannt. Offensichtlich waren hinter uns noch diverse Reisebusse eingetroffen und entsprechend viele Leute auf den Wegen unterwegs.

Meine Fotosession beendete ich aufgrund der Überfüllung des Parks leider vorzeitig. Stephan freute sich, dass er nicht zu lange hier bleiben musste 😉

Pinguine in Simon's Town auf der Kap-Halbinsel

Einzelner Pinguin in Simon's Town auf der Kap-Halbinsel

Menschenmassen auf den Holzstegen auf der Kap-Halbinsel

Kap der guten Hoffnung

Weiter ging es zum Kap der guten Hoffnung. Aber Moment – erstmal mussten wir am Gate anstehen. Dies dauerte ca. 20-30 Minuten. Zeit, Leute zu beobachten. Neben uns wartete ein alter VW Polo, bei dem wir uns fragten, wie der überhaupt noch zusammen gehalten wurde. Zudem war der gesamte Innenraum mit einer dicken Staubschicht überzogen. Wahrscheinlich ist mal jemand mit offenem Fenster über ewig lange Schotterstraßen gebrettert.

Die Reisebusse durften an der Autoschlange vorbei und über die separate Busspur in den Park, zum Kap der guten Hoffnung, fahren. Puh, bei dieser Masse an Menschen konnte das ja heiter weiter.

Kap der guten Hoffnung Stau

Aufgrund der vielen Besucher entschieden wir uns direkt zum Highlight des Nationalparks, dem Kap der guten Hoffnung, zu fahren. Irgendwo am Rande der offiziellen Parkflächen fanden wir noch einen inoffiziellen Parkplatz. Beim Aussteigen sahen wir uns verwundert an. Denn es roch nach Kuhdung. Dabei gab es aber weit und breit keine Felder – und auch keine Kühe. Des Rätsels Lösung sahen wir später von einem erhöhten Punkt aus: ein an Land geschwemmter, toter Wal 🙁

Kap der guten Hoffnung Aussicht

Kap der guten Hoffnung, Menschenmassen am Parkplatz

Kap der guten Hoffnung Aussichtspunkt

Wie du in obigen Fotos sehen kannst, war vor dem Holzschild „Cape of Good Hope“ eine richtig, lange Schlange. Wir hingegen hatten keine Lust uns nur für ein Foto anzustellen. Stattdessen liefen wir direkt den angrenzenden Berg hoch.

Eigentlich wollte ich von dort aus gerne den Trail zum Leuchtturm hin und zurück laufen. Es war leider brechend voll und wir verloren schnell die Lust am Wandern. Also marschierten wir zurück zum Auto.

Leider mussten wir ziemlich lange warten. Der Grund war eine Baustelle. Der Verkehr wurde durch Mitarbeiter geregelt. Während wir also mal wieder warteten, überlegten wir uns, dass wir nun auch das „Touri-Programm“ durchziehen können. Sprich: mit dem Auto zum Aussichtspunkt fahren, aussteigen, Fotos machen, weiterfahren. Eigentlich nicht so unser Ding, aber an diesem Tag die beste Wahl.

Cape Point

Wir fuhren sodann mit dem Auto zum Lighthouse Parkplatz, ergattern dort einen der letzten Stellplätze und ließen uns vom „Flying Dutchman“ hoch zum Leuchtturm transportieren.

Diese geneigte Drahtseilbahn fährt direkt zum Lighthouse Point. Der Preis für die Hin- und Rückfahrt lag bei rund drei Euro pro Person. Ab der oberen Haltestelle sind nur noch wenige Treppenstufen zu erklimmen.

Der Ausblick von dort oben ist wunderbar!

Lighthouse Point Cape of Good Hope

Lighthouse Point Cape of Good Hope

Chapman’s Peak Drive

Der 10 Kilometer lange Chapman´s Peak Drive hat nicht ohne Grund den Ruf „die schönste Küstenstraße“ Südafrikas zu sein! Eine Bucht ist bezaubernder als die andere. Uns fiel es schwer nicht an jeder einzelnen anzuhalten! Die Straße wurde zwischen 1915 und 1922 in den Fels geschlagen. Am Ende der tollen Route befindet sich die Mautstelle, an der wir mit Bargeld zahlen mussten. Zum Glück hatten wir ausreichend Scheinchen dabei.

Chapman's Peak Drive in Südafrika

Chapman's Peak Drive in Südafrika

Auf dem Rückweg zum Hotel hielten wir auf einem Parkplatz mit Blick auf die 12 Apostel. Natürlich durften ein paar Fotos nicht fehlen.

Zwölf Apostel Kapstadt

Zwölf Apostel Kapstadt

Das Problem mit der Wäsche

Zwei Tage zuvor gaben wir unsere Wäsche in die Laundry. Nun lag die fertige Wäsche im Zimmer bereit. Beim Auspacken wartete eine böse Überraschung auf uns. Aber seht selbst:

Eingelaufene Wäsche

Eingelaufene Wäsche

Nach Rückkehr in der Unterkunft fragte man uns wie üblich, was wir so unternommen hätten und wie unser Tag so war. Wir berichteten von unseren Erlebnissen und sagten dann, dass wir über die gewaschene Wäsche leider sehr enttäuscht seien.

„Habt ihr die Wäsche in einer Shrink-Machine gewaschen?“

… fragte Stephan den Hotelangestellten.

Unsere Beschwerde belegten wir mit Fotos und das Personal versprach uns, sich mit der Wäscherei über die weitere Vorgehensweise abzustimmen. Wir sollten die Fotos mit einem ungefähren Schätzwert der beschädigten Kleidung an das Management der Unterkunft mailen. Ist natürlich schwierig den Wert der Kleidung zu bestimmen. Wer weiß schon noch, was er wann für welches T-Shirt bezahlt hat?

Nach dem Gespräch zogen wir uns um und relaxten im und am Whirlpool.

Afrikanisches 14 Gänge Menü

Für abends reservierten wir im Voraus einen Tisch in einem besonderen Restaurant – nämlich im Gold Restaurant. Hierher fuhren wir mit Uber. Uns erwartete ein umfangreiches 14-Gänge Menü. Wir futterten uns quer durch den afrikanischen Kontinent und genossen das Unterhaltungsprogramm. Es wurde gesungen, getanzt, getrommelt und vor allem viel gelacht.

Richtig kreativ fanden wir das Dessert und insbesondere dessen Präsentation. Es wurde nämlich in Form eines typisch südafrikanischen Kiosks, natürlich im Miniformat, gereicht. Dieser Kiosk war aus alten Getränkedosen gebaut. Er war äußerst detailverliebt und mit viel Kreativität gestaltet. Auf den folgenden Fotos zeigen wir dir weitere Impressionen von diesem tollen Abendessen! Wir erlebten einen wirklich gelungenen Abend.

Gold Restaurant in Kapstadt

Gold Restaurant in Kapstadt

Gold Restaurant in Kapstadt

Zurück zum Hotel wollten wir wieder mit Uber fahren. Der Portier an der Restaurant-Rezeption fragte uns nach dem Kennzeichen unseres Uber-Fahrzeugs und bot uns an drinnen zu warten und Bescheid zu geben sobald das Auto da wäre. Das war auch gut so. Denn das Restaurant befindet sich in einer nicht allzu guten Gegend.

Ein richtig „besonderes“ Erlebnis war diese Uber Fahrt. Beim Einsteigen verfing ich mich in der gelockerten Türisolierung, die sodann vollständig aus dem Rahmen fiel. Der Mitarbeiter des Restaurants konnte mich aber wieder befreien 😉 Los ging die rasante Fahrt. Ich fragte mich, ob die Fahrerin den Führerschein erst seit zwei Tagen hätte. Sie fuhr uns nämlich im wilden Zickzack-Kurs zum Hotel zurück. Dank der Service-Funktion in der Uber App konnten wir den Umweg jedoch unbürokratisch reklamieren und bekamen am Tag später auch eine Erstattung.

Müde fielen wir ins Bettchen.

Am nächsten Tag besuchten wir Kirstenbosch, die Old Biscuit Mill und erkundeten das Bo-Kaap im Rahmen einer Free-Walking Tour.

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