Fast erfroren: Eiseskälte am Bryce Canyon

Bryce Canyon

Um es vorweg zu nehmen: Erfroren sind wir dann doch nicht. Aber nach einigen Tagen in der Hitze, fühlte es sich am Bryce Canyon extrem kalt an.

Wir reisten aus dem etwa 150 Meilen entfernten Page an. Dort hatten wir uns an Temperaturen um die 20-25 Grad gewöhnt. Kurz vor dem Eingang zum Nationalpark machten wir eine kurze Mittagspause bei Subway. Hungrig waren leider auch rund 20 asiatische Touristen. In dem kleinen Subway gab es nicht genügend Sitzplätze für alle. Wir entschlossen und daher draußen zu essen. Dort empfieng uns allerdings ein eisiger Wind. Aber gut, umso mehr beeilten wir uns und waren vor dem Bus wieder weg.

Nationalpark Bryce Canyon

Der sehr beliebte Bryce Canyon liegt auf dem Colorado Plateau in einer Höhe von 2400-2700 m Höhe. Der Begriff „Canyon“ ist eigentlich nicht ganz richtig, da der Bryce Canyon nicht durch einen Fluss geformt wurde. Die bekannten farbigen Felspyramiden („Hoodoos“ genannt) sind durch Wind, Wasser, Eis und Erosion entstanden.

Karte Bryce Canyon Nationalpark

Inzwischen gehört der Bryce zu den beliebtesten Nationalparks in den USA. Insgesamt besuchen 1 Million Touristen dieses tolle Fleckchen Erde jedes Jahr. Aufgrund der großen Besuchermassen hat der Nationalpark vor einigen Jahren ein Shuttle Bus System aufgebaut.

Wir waren im späten Frühling vor Ort und fuhren mit unserem Auto zum Eingang. In der Hochsaison solltest du dein Auto auf einem der Außenparkplätze abstellen. Wahrscheinlich hast du dann sowieso keine andere Möglichkeit, denn der Shuttle Bus wird in der Hauptsaison zur Pflicht.

Kurz hinter dem Eingang findest du das Visitor Center. Dort darfst du maximal eine Stunde parken. Wir nutzten die Toiletten im Visitor Center (übrigens mit Abstand eine der dreckigsten und ältesten Sanitärräume, die ich in einem Nationalpark bisher sehen musste) und machten uns dann direkt auf dem Weg zum Sunrise Point. Hier fanden wir allerdings keinen Parkplatz. Also fuhren wir weiter zum Sunset Point. Dort hatten wir Glück und ergatterten eine Parklücke.

Schneesturm

Am Sunset Point empfing uns ein eisiger Schneesturm. Nachdem der Schnee nachgelassen hatte, machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Inspiration Point. Der kalte Wind und die Höhe machte Stephan etwas zu schaffen. Ich hatte gut vorgesorgt und war auch ohne Winterklamotten warm eingepackt (Unterhemd, T-Shirt, Fleecepullover, Softshelljacke, Regenjacke, Stirnband und Schal ;-)).

Bis zum Inspiration Point musste ich dann alleine gehen. Stephan wollte keinen Schritt mehr weitergehen.

Inspiration Point im Bryce Canyon

Kombination aus Navajo Trail und Queens Garden Trail

Nachdem sich die Sonne wieder blicken ließ, überzeugte ich Stephan doch noch von meiner geplanten Wanderung. Vor dem Urlaub hatte ich mir bereits eine passende Route für uns herausgesucht. Der Navajo Trail beginnt am Sunset Point. Dieser ist für sich genommen nur ca. 2,1 km lang. Allerdings ist der Navajo Trail extrem steil. Zum Zeitpunkt unseres Besuches war ein Teil (die sogenannte Wall Street) des Navajo Trails gesperrt. Somit wäre der eigentliche Rundweg nicht möglich gewesen. In der Kombination mit dem Queens Garden Trail wird der Weg zwar erheblich länger, aber du siehst mehr und der Rückweg ist nicht ganz so steil.

Amphitheater Bryce Canyon

Auf dem Weg nach unten kommst du ganz nah an den beeindruckenden Hoodoos vorbei. Uns kamen viele nach Luft hechelnde Touristen entgegen. Nachdem wir einige Schritte gegangen waren, wurden die Besuchermassen deutlich weniger und uns kam zeitweise niemand mehr entgegen.

Navajo Trail im Bryce Canyon

Hier unten war es dann relativ windstill und Stephan traute sich sogar seine Jacke auszuziehen 😉 Wir beobachteten einige der kleinen süßen Streifenhörnchen. Stephan pirschte sich langsam an eines der Tierchen heran und konnte ohne Teleobjektiv ein passables Foto schießen.

Streifenhörnchen im Bryce Canyon

Erst schaute das Streifenhörnchen in eine andere Richtung. Als es Stephan bemerkte, begab es sich in eine fotogene Pose.

Plötzlich kamen andere Wanderer um die Ecke und entdeckten das Tierchen ebenfalls. Sie bewegten sich aber deutlich zu schnell und das Hörnchen suchte das Weite.

Der Weg nach oben zum Sunrise Point war zwar nicht so steil wie der Abstieg, allerdings zog sich das ganze Stück etwas in die Länge. Um zum Ausgangspunkt (dem Sunset Point) zurück zu kommen, musst du einfach nur den leicht begehbaren Rim Trail entlang spazieren. Von hier kannst du noch einige grandiose Blicke in den Bryce Canyon werfen.

Bryce Canyon mit Regenbogen

Bryce Canyon

Diesen Kombinationstrail können wir jedem empfehlen, der etwas mehr als nur die View Points anschauen mag, aber keine Zeit für allzu lange Wanderungen hat. Wir benötigten insgesamt ca. 2 Stunden. Allerdings waren wir sehr gemütlich unterwegs und legten einige Fotopausen ein.

Bryce Point

Zum Abschluss des heutigen Tages fuhren wir noch am Bryce Point vorbei. Es handelt sich hierbei um einen tollen Aussichtspunkt, den du nicht auslassen solltest.

Bryce Point im Bryce Canyon

Bryce Point im Bryce Canyon

Übernachtung im Örtchen Tropic

Wir übernachteten in dem ca. 10 mi entfernten Tropic im Bryce Canyon Inn. Die gemütlichen Cabins aus Holz waren urig und gut ausgestattet. Die Klimaanlage konnte glücklicherweise als Heizung genutzt werden. Somit mussten wir nicht die ganze Nacht bei -5°C frieren.

Cabin des Bryce Canyon Inn in Tropic

Eine große Pizza hatten wir uns verdient

Schräg gegenüber des Bryce Canyon Inn befindet sich eine Pizzeria („The Pizza Place„). Dort ließen wir uns eine Portion Zwiebelringe und eine (riesige) Pizza Hawaii schmecken.

Die absoluten Highlights zwischen Bryce Canyon und Zion Nationalpark findest du in diesem Artikel.

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